Nordische Mythen Wiki
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Odin ist Hochgott der [[Asen]], höchste und erste Gottheit, Himmelsgott sowie Kriegs- und Totengott. Als Sturmgott ist er Anführer von [[Wuotanes her]]. Odin ist Gott der [[Runen]]weisheit und Schutzgott der [[Skalden]].
 
Odin ist Hochgott der [[Asen]], höchste und erste Gottheit, Himmelsgott sowie Kriegs- und Totengott. Als Sturmgott ist er Anführer von [[Wuotanes her]]. Odin ist Gott der [[Runen]]weisheit und Schutzgott der [[Skalden]].
   

Aktuelle Version vom 16. November 2020, 13:04 Uhr

Schreibweise: nordisch Óðin, Odinn, Wuotan

bei Langobarden Odan, Godan
nordfriesisch Wede, Wedke; Othan, Odon, Eovden
niederdeutsch Jivodan
z.T. auch Wotan

Zugehörigkeit: Asen
Wohnsitz: Walhalla in Asgard
Vater: Borr
Mutter: Bestla
Ehemann/frau: Frigg
Geschwister: Hödur, Lodur
Kinder: Baldur; Thor (Jörd); Vali (Rind); Heimdall, Tyr, Bragi, Widar
Erwähnung: Wafthrudnismal

Odin ist Hochgott der Asen, höchste und erste Gottheit, Himmelsgott sowie Kriegs- und Totengott. Als Sturmgott ist er Anführer von Wuotanes her. Odin ist Gott der Runenweisheit und Schutzgott der Skalden.

Interessant ist die Reihe von Decknamen, die er sich selbst gibt.

Familie[]

Odin ist Sohn des Urriesenpaares Borr und Bestla. Er hat zwei Brüder, Hönir und Lodur bzw. Vili und Ve. Seine Frau ist Frigg . Doch nicht all seine Kinder erhielt er von ihr: Balder zeugte er mit Frigg; Thor mit Jörd; Vali mit Rindr. Snorri nennt auch Heimdall, Tyr, Bragi, Vidar und Hödur Kinder Odins, doch dürfte dies eine moderne mythische Anpassung sein.

Darstellung und Attribute[]

Seine Erscheinung kann folgendermaßen beschrieben werden: Leichtgewichtig, listiges Gesicht, langer, grauer Bart. Er trägt einen großen breitkrempigen schwarzen Hut, welchen er über sein linkes, geopfertes Auge zu ziehen pflegt, einen langen blauen Mantel und wenn er unterwegs ist trägt er seinen Stab bei sich, manchmal auch seinen Speer. Auf Wanderschaft ist er mit seinen Wölfen Geri und Freki und den beiden Raben Hugin und Munin, welche ihm jeden Morgen von den Geschehnissen auf der Erde berichten.

Drei Höfe bewohnt Odin. Den mit Silber eingedeckten Walaskjalf, den "der Ase sich in Urtagen wirkte", Kleinodbank, wo Odin mit der Saga täglich aus Goldbechern trinkt und Fronheim, in der sich die goldene Walhall dehnt. Von seinem Thron Hlidskialf aus überblickt Odin die gesamte Welt. Seinen Reichtum verdankt er seinem goldenen Ring Draupnir, der sich ständig vermehrt. Im Kampf verlässt er sich auf den Speer Gungnir, der stets sein Ziel erreicht. Er verfügt außerdem über das Zauberpferd Sleipnir.

Zusammen mit seinen Brüdern Hoenir und Lodur schuf Odin das erste Menschenpaar, Askr und Embla. Er gab ihnen die Seele.

Seine häufigen Reisen führten ihn zum Grund von Wissen und Weisheit, dabei verwendete er etliche Decknamen. Als Ase ist Odin wie alle dem Schicksal der Nornen unterworfen, die am Urdbrunnen an der Wurzel Yggdrasils hausen. Hier am Weltenbaum opfert er sich selbst sich selbst. Gespießt mit dem Ger (Speer) hängt er neun Nächte an Yggdrasils Stamm, bis er die tiefsten Geheimnisse geschaut hat. Rufend nimmt er die Runen auf und kommt, auferstehend, vom Baum los. Nun verpfändet er seinem Onkel, dem Riesen Mimir, eines seiner Augen, um aus dessen Weisheitsbrunnen den Met Odrörir trinken zu dürfen (Wie viele Seher wird auch Odin mit eingeschränkter optischer Sehkraft geschildert). Mimir deutet Odin nun auf einem Berg in neun Hauptliedern das Geheimnis der Runen. Seit diesem Tod und magischer Auferstehung weiß Odin um sein und des gesamten Göttergeschlechts Schicksal und ist weisester der Götter (mit Ausnahme vielleicht der Frigg, die allerdings jegliche Auskunft verweigert).

Er weiß um das Weltende Ragnarökr, wenn die Riesen aus Muspelheim gegen ihn ziehen und er selbst durch Lokis Sohn, den riesischen Wolf Fenrir verschlungen werden und sein Sohn Vidar ihn rächt. Um auf diese Schlacht vorbereitet zu sein, holt er seitdem die tapfersten der auf der Walstatt (Schlachtfeld) verbliebenen Krieger, die Einherier, zu sich nach Walhall. Dass Odin sich diese Mühe macht, zeugt von einem tiefsitzenden Fatalismus, weiß er doch um das unabweislich dräuende Schicksal. So zieht er durch die Welt, besucht seine Schützlinge, sät Zwietracht und entzieht den Seinen - menschlich gedacht - im entscheidenden Moment seine Gunst, um, endlich und vergeblich, ein starkes Heer zu befehligen, das auf der Ebene Vigrid die letzte Schlacht schlagen wird.

Zum Beispiel brachte Odin dem mythischen Dänenkönig Harald Kriegsgeschick bei und führte ihn zu zahlreichen militärischen Erfolgen. Dann aber fuhr den König sein eigener Wagenlenker in den Tod. Es war dieser Lenker der Odin selbst, der Harald mit dieser Hinterlist zum Einherier machte. Von Freyja verlangt er, zwischen zwei Königen tödlichen Hass zu säen. Es kommt zur gewünschten Schlacht und die Walküren bringen Odin reiche Ernte ein.

Verehrung[]

Odin wurde weithin verehrt, in Mitteleuropa als Wuotan. Odin wurde "Gott der Gehängten" oder "Gott der Erschlagenen" genannt, weil dieses Motiv, das an Odin Wissenserwerb anknüpft, eng mit seinem Kult verbunden sei. Die Berichte über die Kriegszüge der Wikingerenthalten Hinweise auf die Opferung Kriegsgefangener an Odin. Beispielsweise sollen nach der Plünderung der Stadt Nantes 842 die meisten Bewohner an Bäumen aufgehängt worden sein, was auf solchen Kult deute. Die Bäume seines heiligen Hains in Uppsala seien noch im 10. Jahrhundert voller aufgehängter Menschenopfer gewesen.

Onsdag, der norwegische Name für den Mittwoch, ist auf Odin zurückzuführen. Entsprechend verhält es sich mit der südgermanischen Form des Odin, Wodan, der zum Namensgeber des englischen Wednesday wurde (Wodansdag). Nach Wotan wird auch die gesamte germanische Religion als Wotanismus bezeichnet.

Versucht man diesen Gott in seiner Bedeutung festzulegen, fährt man sich unweigerlich fest: Odin/Wotan läßt sich nicht katalogisieren und mit standardisierter Logik kommt man ihm nicht näher. Er entzieht sich und zeigt uns einen ganz anderen, neuen Aspekt seiner vielfältigen Persönlichkeit. Seine über 160 Nebennamen vermitteln einen Eindruck, seiner vielschichtigen Persönlichkeit, denn jeder dieser Namen steht für einen eigenständigen Aspekt Odins. Es ist anzunehmen, daß es sich bei dem Namen Odin/Wotan nicht nur um den Namen eines Gottes gehandelt hat, sondern auch um einen Godentitel. Diesem Phänomen begegnen wir auch beim britannischen Merlin. Aus dieser Sichtweise heraus erklären sich die in der Edda beschriebenen Initiationsriten, welche mit Odin in Verbindung stehen.

Eddalieder[]

Im Wafthrudnismal misst sich Odin unter dem Decknamen Gagnrad mit dem weisen Riesen Wafthrudnir und stellt ihm einige Fragen über die Vergangenheit und die Zukunft der Welt.