Nordische Mythen Wiki
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Schreibweise: Lodur, Ludur, Lopt, Loptr
Übersetzung: Beendiger
Weitere Namen: Hwedung
Zugehörigkeit: Asen; Riesen
Vater: Farbauti
Mutter: Laufey
Ehemann/frau: Sigyn
Geschwister: Byleist und Belblindi
Kinder: Narfi, Vali von Sigyn
Fenrir, Midgardschlange, Hel von Angrboda
Sleipnir von Svadilfari, Nörwi


Ursprünglich als Albe gesehen ist Loki in der Edda ein Gott des Feuers, der List und ein dämonischer Trickser, halb Gott und halb Riese, ein Gestaltenwandler, der sich in Adler, Stute oder Lachs verwandeln kann.

Der Name Loki wird vom nordischen logi für Lohe abgeleitet, was allerdings unzutreffend ist. Grimm stellte Loki zu Logi - der eine ein plumper Riese und Naturkraft des Feuers, der andere ein verführerischer Bösewicht, der dem griechischen Prometheus und Hephaistos ähnelte.

Andere Ableitungen sehen einen gemeinsamen Stamm der Wörter Loki und lateinisch locus für Ort. Loki sei demnach ein Geist eines Ortes, ähnlich der römischen Vorstellung vom genius loci.

Auch mit dem englsichen luck für Glück wird Loki in Verbindung gebracht.

Herkunft und Nachkommen

Loki ist der Sohn von Farbauti und Laufey. Laufey soll ihn geboren haben, nachdem Farbauti einen Blitz auf sie geschleudert hatte. Seine Brüder sind Bileistr und Helblindi, seine Frau ist Sigyn. Von ihr hat er die Söhne Nari und Vali. Mit der Riesin Angrboda zeugte Loki den Fenriswolf, die Midgardschlange und die Hel. In Gestalt einer Stute gebar Loki von Svadilfari den Hengst Sleipnir.

Lokis Aufnahme bei den Asen

Eines Tages stieg ein kleiner Riese nach Asgard, riet zu geschickterem Bauen und offenbarte Anschläge von Trollen gegen Midgard. Da gerieten die Asen in heftigen Streit. Die Ratschläge des Riesen bewährten sich, und er kam häufiger. Thor mochte diesen redegwandten Jungen mit dem Namen Loki und wählte ihn gern als Begleiter auf seinen Fahrten. Dieser zu lustigen Streichen aufgelegte Bursche suchte die Nähe von Odin, fühlte sich dessen Wesen verwandt und bat ihn, sein Wunschsohn zu werden. Thor sprach im Rat dafür. Und die Asin Idun scherzte, ob Loki nur wegen ihrer Äpfel zu den Asen gehören wollte.

Der Wächter Heimdall misstraute Loki. Heimdall war von neun Schwestern geboren, er brauchte weniger Schlaf als ein Vogel, sah Tag und Nacht einhundert Meilen weit, und er hörte nicht nur das Gras auf dem Boden, sondern auch die Wolle auf den Schafen wachsen. Der Späher neben Bifröst warnte, ein junger Riese in Asgard berge Gefahr: sein Scharfsinn könne leicht zur Tücke, seine List zur Hinterlist werden, er verwirre die Asinnen durch schöne Worte und stifte im Rat Unheil. Odin stieg auf Hlidskjalf und bedachte die Einwände des Wächters von Asgard; Heimdall wurde der hellste der Asen genannt.

Aber Balder sprach im Rat für Loki. Balder galt als einer der höchsten Götter, alle anderen lobten ihn. Er war so schön und glänzte, dass ein Leuchten von ihm ausging. Die Menschen verehrten Balder als Gott der Sonne und des Lichtes. Er gehörte zu den Klügsten, redete geschickt wie Odin und war der Versöhnlichste und Gerechteste. Damals wurden Balders Ratschläge noch befolgt: "Nähmen die Asen einen jungen Riesen auf, stärke das ihre Gemeinschaft und versöhne Götter und Riesen." Keiner ahnte die Folgen dieses Vertrauens.

Odin witterte in Loki Blut von seinem Blut und Fleisch von seinem Fleisch, er pries seine Schlauheit und sein schönes Antlitz; und Loki besitze besondere Schuhe, die ihn überall hin trügen und den Asen nützen könnten. So überredete der Göttervater die Zweifler im Rat, mischte mit Loki sein Blut und erhob ihn zum Wahlsohn. Seitdem wurde auch Loki Ase genannt. Vielleicht ahnte Odin, der Friede zwischen Göttern und Riesen breche bald, und keiner durchschaue die Heimtücke der Riesen besser als ein Übergetretener. Die Aufnahme Lokis in Asgard sollte den Göttern und Menschen zum Verhängnis werden.

Taten und Schicksal

Loki ist sowohl ein listenreicher Helfer wie auch ein verschlagener Gegner der Asen. Von ihnen stand ihm der Donnergott Thor am nächsten, mit dem er mehrere Abenteuer erlebte, und der ihn bei seinen Zankreden als einziger Einhalt gebieten konnte. Auch mit Odin und Hönir unternahm Loki einige Reisen.

Der verfluchte Hort

Einmal waren Odin, Hönir und Loki auf Ausfahrt. An einem Wasserfall tötete Loki einen Otter, der sich als Sohn des Bauern Hreidmar herausstellte. Um das Wehrgeld bezahlen zu können, nötigte Loki dem Zwerg Andwari dessen Gold ab, zudem einen Ring, mit dessen Hilfe Andwari seinen Schatz hätte wiederherstellen können, weshalb Andwari den Schatz verfluchte, der zwar den Asen freien Abzug sicherte, später als Nibelungenhort aber viel Leid verursachte.

Sifs Haar, Skidbladnir, Gungnir, Gullinbursti, Draupnir und Mjölnir

Einmal hatte Loki Sif, Thors Gattin, hinterlistig das Haar geschoren. Thor zürnte und zwang Loki, Sif von den Zwergen neues Haar machen zu lassen, das wie echtes wachsen müsse. Loki begab sich darum zu den Söhnen des Dvergr Ivaldi nach Schwarzalfenheim und erhielt für die Sif goldenes Haar, dazu das Schiff Skidbladnir und den Spieß Gungnir.

Loki wettete mit Brock, dem Bruder des Sindri, dass der nicht so gute Dinge herstellen könne, wie Ivaldis Söhne. Sindr legte daraufhin erst eine Schweinshaut, dann Gold und schließlich Eisen in die Esse, Brock bediente den Blasebalg. Obwohl er während der Arbeit von einer Fliege geplagt wurde, gelang die Fertigung des Ebers Gullinborsti, des Rings Draupnir und des Hammers Mjöllnir.

Als nun Loki und Brock diese Wünscheldinge nach Asgard brachten, befand man, dass Brocks und Sindris Gaben die besseren seien und Loki hatte seine Wette verloren. Loki konnte zwar sein Leben retten, doch nähte ihm Brock mit dem Riemen Wartari (Lippenreißer) den Mund zu.

Entführung und Wiedergewinnung der Idun

Auf einer Fahrt mit Odin und Hönir hatten die drei Asen Ochsen geschlachtet, doch wollte das Kochen nicht gelingen. Da kam ein gewaltiger Adler und sagte ihnen Hilfe zu, wenn er von der Mahlzeit seinen Anteil bekäme. Man willigte ein, doch Loki missfiel, dass der Adler - es war der Riese Thiassi - sich die besten Stücke sicherte. Er stieß den Adler mit einer Stange, wovon der aufflog und Loki mitschleppte. Voller Angst versprach ihm der der Listige die Idun und ihre Äpfel und half Thiassi, diese zu verschleppen. Ohne die Äpfel begannen die Asen zu altern.

Nun zwangen die Asen Loki, die Idun wiederzubeschaffen. Der lieh sich von der Freyja ihr Falkengewand, flog zu Thiassi und griff sich die Idun, die er in eine Nuss verwandelt hatte. So flog Loki als Falke zurück nach Asgard, dicht gefolgt von dem Adler, den aber die Asen in Asgard erschlugen. Nachdem die Asen Thiassi getötet hatten, verlangte dessen Tochter Skadi Buße, die unter anderem dank der List Lokis geleistet werden konnte, denn er band sich eine Ziege an die Lenden und brachte Skadi so zum Lachen.

Brisingamen

Nachdem Freya ihr Halsband Brisingamen bekommen hatte, verriet Loki dem Odin, dass sie dafür jeweils eine Nacht mit dessen Schmieden verbracht hatte. Das verärgerte Odin und er forderte Loki auf, den Schmuck zu beschaffen. Freya verweigerte die Herausgabe und Loki sann auf Diebstahl. Er verwandelte sich in eine Fliege, drang damit in Freyjas Haus ein, fand sie schlafend und stach sie - nun in einen Floh verwandelt - in den Nacken. Freyja drehte sich herum, schlief weiter und Loki konnte den Verschluss öffnen. Er stach sie ein zweites Mal, worauf sich Freyja erneut umwandte und Loki ihr den gelösten Brisingamen abnehmen und zu Odin bringen konnte. Freyja musste nun zur Wiedererlangung des Schmucks Krieg unter den Menschen entfachen.

Beim Riesen Geirröd

Loki überredete Thor zu dessen Fahrt nach Geirrödsgard. Er selbst war aus Neugierde mit Freyas Falkengewand zu Geirröd geflogen. Leichtsinnig ließ er sich von Geirröd fangen, der ihn drei Monate ohne Nahrung gefangenhielt, ehe Loki sich als Verwandelter zu erkennen gab. Nun musste er er dem Geirröd schwören, dass er Thor mit nach Geirrödsgard bringen werde, ohne dessen Hammer Mjöllnir und ohne den Kraftgürtel - sonst hätte Geirröd Loki getötet, er brachte damit aber Thor und sich selbst in höchste Gefahr und nur durch die Hilfe der freundlichen Riesin Grid gelang die Überwindung des Geirröd und seiner Töchter Gjalp und Greip.

Heimholung des Hammers

Loki half Thor, den Hammer Mjöllnir zurückzuerlangen, als der in die Hände des Riesen Thrym gefallen war. Loki fand nämlich heraus, dass der Preis für die Herausgabe Mjöllnirs die Hand der Freyja war. Heimdall hatte die Idee, Thor solle in Freyjas Kleidern als Braut verkleidet zu Thrym gehen, Loki überredete Thor trotz dessen Bedenken dazu und mimte die Brautjungfer. Als Thrym schließlich den Hammer hervorholte, nahm Thor die Waffe und zerschmetterte alle anwesenden Riesen. Außer Loki.

Bei Utgardloki

Noch ein anderes Mal begleitete Loki Thor, als der nach Utgard zu Utgardloki zog. Hier trat Loki gegen einen anderen namens Logi im Esswettkampf an und unterlag, wie auch Thor und Thialfi, der Knecht Thors, nicht in Wettkämpfen gegen die riesischen Mannen Utgardlokis bestehen konnten. Am Ende stellte sich alles als Blendwerk heraus.

Der Bau Asgards und Sleipnir

Einst half Loki beim Bau der Götterburg Asgard mit. Deren Baumeister hatte sich zum Lohn Freyja ausgesucht, dazu Sol und Mani, sofern er den Bau bis Ende des Winters vollenden würde. Die Asen willigten unter Schwur und Zeugen ein, doch als der Baumeister mit Hilfe seines Pferdes Swadilfari tatsächlich die Frist einzuhalten schien, beriet man sich und verlangte von Loki, der zu dem Handel geraten hatte, er solle den Baumeister um seinen Lohn bringen. Loki verwandelte sich in eine Stute und verführte den Hengst Swadilfari, so dass Asgard doch nicht rechtzeitig fertig wurde. Frucht jener Begegnung Lokis mit dem Pferd war Sleipnir, Odins achtbeiniges Pferd.

Baldurs Tod

Die Asin Frigg hatte allen Wesen, belebten wie unbelebten, den Eid abgenommen, dass niemand von ihnen jemals dem von allen geliebten Baldur ein Leid antun würde. Das missfiel Loki und er verwandelte sich in ein altes Weib. In dieser Tarnung begab er sich zu Frigg und erfuhr von ihr, dass sie nur der Mistel, die ihr zu jung erschienen war, keinen Schwur abgenommen hatte. Loki beschaffte sich einen Mistelzweig und gab ihn dem blinden Hödur, damit er auf Baldur schieße, wie es die anderen Asen spaßeshalber machten. Hödur nahm den Mistelzweig, schoss, und Baldur fiel zum Entsetzen der Umstehenden tot zu Boden. Der Versuch des Hermordhr, Baldur aus dem Reich der Hel zu lösen schlug fehl, weil die Riesin Thökk um ihn nicht weinen wollte - auch dies ein Werk Lokis.

Lokis Zankreden und Gefangennahme

Beim Festgelage in der Halle des Riesen Ägir, das die Götter nach Baldurs Tod abhielten, verspottete und beleidigte Loki alle anwesenden Götter, erst Thors deutlicher Hinweis auf Mjöllnir trieb Loki zum Abzug. Loki floh in die Berge, verwandelte sich in einen Lachs und versteckte sich am Wasserfall Franangr, wo er darüber nachsann, was die Asen wohl unternehmen würden. Einmal flocht er sich aus Flachs ein Netz, stellte dann aber fest, dass die Asen ihn entdeckt hatten, denn Odin hatte ihn von seinem Hochsitz Hlidskalf aus gesehen. Rasch warf Loki das Netz ins Feuer und sich ins Wasser. Die Asen kamen hinzu und der weiseste von ihnen, Kwafir, entdeckte im Feuer die Reste des Netzes. Ein solches knüpften nun auch die Asen und fischten nach Loki, der zwar zunächst über das Netz springen, dann aber von Thor gepackt werden konnte.

Lokis Gefangenschaft

Die Asen schleppten Loki in eine Höhle. Hier stellten sie drei Felsen auf, versahen sie mit Löchern und banden Loki daran fest. Als Fessel diente das Gedärm des Narfi, Lokis Sohn. Den und seinen Bruder Vali hatten die Asen ebenfalls gefangen und Vali in einen Wolf verwandelt, der seinen Bruder zerriss. Loki wurde nun wie folgt gefesselt: der eine der Felsen stand ihm unter den Schultern, der andere unter den Lenden, der dritte unter den Kniegelenken, die Därme wurden zu Eisen. Überdies nahm Skadi einen Giftwurm und befestigte ihn über Lokis Gesicht, dass ihm das Gift schmerzhaft in die Augen tropfte. Lokis Frau Sigyn hielt zwar zu ihm und fing das Gift mit einer Schale auf, doch musste diese regelmäßig geleert werden. In solchem Augenblick traf das Gift Loki und er wandt sich unter Schmerzen, wovon die ganze Erde bebend erzittert.

Lokis Ende

Zur Götterdämmerung wird Loki wieder freikommen. Dann wird er die Toten, das Gefolge seiner Tochter Hel, zur Schlacht auf die Ebene Wigrid führen, er soll auch das Schiff Naglfar kommandieren, das die Unholde befördern wird. Dann werden Loki und Heimdall einander umbringen.

Darstellung und Attribute

Loki besaß Schuhe, mit denen er durch Luft und Wasser gehen konnte.Das erinnert an den griechischen Götterboten Hermes oder den römischen Merkur.

Die Christen setzen Loki mit dem Lucifer gleich. Grimm befand eine Ähnlichkeit des nordischen Loki zu den griechischen Sagengestalten Prometheus und Hephaistos. In der Fesselung und Qual Lokis finden sich auch Parallelen zum zum Typhon.

Es sind verschiedene Redensarten und Benennungen mit Loki bekannt: in Skandinavien heißt es Loki fer yfir akra ("Loki fährt über die Äcker") oder Locke dricker vand (Loki trinkt Wasser), womit brennende Sonne und Feuer gemeint sind. Wenn die Späne (Loka spœnir) im Feuer knistern heißt es, "Loki schlägt seine Kinder". Lokkens havre ist die Bezeichnung für das besonders unerfreuliche Unkraut Polytrichum comm. Lokabrenna heißt der Stern Sirius. Auf Island sagt man auch "Da ist ein Loki drin", wenn ein Faden sich verwickelt hat. Das Zusammennähen der Lippen Lokis durch den Zwerg Brock soll andeuten, dass sein Geist in einem mumifizierten Kopf weile. Dies erinnere an die Teraphim der frühen Hebräer, die als Clangeister galten und deren Verlust einer Familie den Verlust des Glücks bedeutet habe.

Loki ist Erfinder des Fischernetzes, das dann eines Tages gegen ihn selbst eingesetzt wird, wie das nunmal mit den hilfreichen Erfindungen so ist, warum sollte es bei den Göttern auch anders sein, als bei uns Menschen.

Jan de Vries schreibt zu Loki: "In mehreren mythischen Erzählungen erscheint Loki als der Begleiter von Thor: Im Gegensatz zu dem gutmütigen, aber derb zuschlagenden Gott zeigt Loki einen verschlagenen Charakter. Dadurch gelingt es ihm zuweilen, dem Donnergott in einem heiklen Abenteuer zu helfen, wie das in der Thrymskvida erzählt wird. Hier begleitet Loki den als Braut verkleideten Thor in die Wohnung des Riesen, der um Freyja geworben hat, und es gelingt ihm, den durch Thors riesisches Gebaren geweckten Argwohn mit einer schlauen Ausrede zu beschwichtigen.

Wieder in einer anderen Rolle tritt Loki in der sogenannten Baumeistersage auf. Sie wird von Snorri in der Gylfaginning erzählt und dient eigentlich dazu, die Umstände von Sleipnirs Herkunft vorzuführen. Aus Strophe 40 der Hausdlöng wissen wir, dass Odins Ross aus der Vereinigung von Loki und Svadilföri geboren war. Der Inhalt dieses Mythos ist ganz derselbe wie der einer weitverbreiteten Volkssage, die erzählt, wie ein dämonischer Baumeister an der Vollendung einer Arbeit gehindert wird; sie heißt oft nach einigen bekannten skandinavischen Varianten die Finn-Sage.

Deutung

Loki läßt sich, ähnlich wie sein Blutsbruder Odin, nur schwer begreifen. Man pendelt immer zwischen den beiden Extremen Gut und Böse. Die Götter wären ohne Loki auch nicht im Besitz ihrer wertvollen Kraftgegenstände: Die Götterkleinodien sind die Symbole der drei göttlichen Mächte, die dem Aufbau der archaischen Gesellschaft entsprechen. Die Erzählung nennt zwei Gruppen; als die ursprünglichere der beiden darf man betrachten: Draupnir, das Attribut Odins, Mjöllnir, Wahrzeichen des Kriegergottes Thor, und Gullinborsti, Symbol des Wachstumsgottes Freyr.

Dumézil hat ähnliche Vorstellungen, wiewohl in jeweils verschiedener Form, bei den meisten anderen indogermanischen Völkern nachgewiesen; es sei zum Vergleich auf die irische Überlieferung von den Kleinodien der Tuatha Dé Danann verwiesen: Der Königsstein Lia Fail, das Schwert des Nuadu (der Speer des Lug) und der Kessel des Überflusses von Dagda.

Der, der die Götter foppt, an der Nase herumführt und ihnen einige Süppchen zum Auslöffeln vor die lange Nase stellt, liefert sinnvolle und unentbehrliche Kraftgegenstände, zeugt sogar für Odin ein Ross. Ganz so schlecht kann er also nicht sein. Er ist der Narr und vielleicht mit dem liebevollen Familienvater zu vergleichen, der trotzdem seiner Frau nicht treu ist, weil er seiner eigenen Anschauung und Art nach leben möchte, wobei dann wieder die Frau, vielleicht eines Tages, die Unsinnigkeit des Menschenbesitzes einsieht.

Das dieser Gott auch eine ganz besondere Beziehung zum derben Humor hat, beweist die Geschichte von der Riesin Skadi, welche nach dem Tode ihres Vaters Thjazi tiefbetrübt ist und nie mehr lachen will und eine Aussöhnung zwischen Göttern und Skadi steht erst durch eine Trauerwende ins Haus. So tritt Loki in Aktion, bindet das eine Ende einer Schnur um sein Glied und das andere um den Bart einer Ziege; beide ziehen und schreien vor Schmerz, was der Skadi so gut zu gefallen scheint, das sich das Lachen bei ihr wieder einstellt und Loki ihr in den Schoß fällt.

Siehe auch

https://mittelalter.fandom.com/de/wiki/Loki

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